Ist Poker Glück oder Können?
Millionen von Spielerinnen und Spielern versuchen ihr Glück beim Poker. Doch eine Frage stellt sich immer wieder: Ist Poker ein reines Glücksspiel oder ist es ein Spiel des Könnens? Wir verraten dir die Wahrheit!
Der Glücksfaktor beim Poker
Es lässt sich nicht leugnen, dass Glück beim Poker eine Rolle spielt. Die Karten, die ein Spieler erhält, werden zufällig verteilt, was bedeutet, dass kurzfristige Ergebnisse oft stark vom Glück abhängen. Besonders in einzelnen Händen oder kleinen Turnieren kann eine schlechte Kartenverteilung auch die besten Spieler ausschalten.
Beispiele für Glück im Poker sind die so genannten Hole Cards, also die Anfangskarten. Diese werden zufällig verteilt und der Spieler hat keinen Einfluss darauf, welche Karten er erhält. Dasselbe gilt für die Community Cards: Beim Poker kann der Spieler nicht beeinflussen, welche Gemeinschaftskarten aufgedeckt werden.
Außerdem gibt es beim Poker Bad Beats. Das bedeutet, dass selbst eine starke Hand durch eine unpassende Karte am River besiegt werden kann. Aber lass dich nicht täuschen: All das bedeutet keineswegs, dass Poker rein auf Glück beruht!
Poker und Können
Während beim Poker Glück kurzfristig eine Rolle spielt, setzt sich auf lange Sicht das Können durch. Professionelle Pokerspieler gewinnen konstant, weil sie mathematische Konzepte, strategisches Denken und psychologische Taktiken anwenden.
Erfahrene Spieler kennen die Wahrscheinlichkeiten. Sie wissen, wie hoch die Chancen sind, eine bestimmte Hand zu treffen. Sie wissen auch, dass die Position am Tisch ihr Spiel beeinflusst und nutzen ihre Position gekonnt zu ihrem Vorteil.
Poker Profis analysieren ihre Gegner. Sie wissen außerdem genau, wann sie bluffen und wann sie vorsichtig spielen sollen. Zum Können gehört beim Poker zudem, sein Geld ordentlich zu verwalten und sich Einsätze so einzuteilen, dass bei einer Pechsträhne nicht sofort alles weg ist. Das so genannte Bankroll Management ist das A und O.
Poker: Glück oder Können? Das sagt die Wissenschaft
Mehrere wissenschaftliche Studien haben sich damit befasst, ob Poker Glück oder Können ist.
In der Studie "Beyond Chance? The Persistence of Skill in Poker" vergleichen Steven D. Levitt und Thomas J. Miles im Jahr 2011 die Daten aus mehreren Pokerturnieren. Sie analysieren, wie oft bestimmte Spieler wiederholt gute Ergebnisse erzielten. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Können einen signifikanten Einfluss auf den Erfolg beim Poker hat.
Eine Untersuchung von Peter B. Klibanoff (2018) zeigt anhand von WSOP-Daten, dass erfahrene Spieler über mehrere Jahre hinweg konstant bessere Ergebnisse erzielen, was auf eine dominierende Rolle des Könnens hinweist.
Dies bestätigt einmal mehr die Ergebnisse von P. Larkey aus dem Jahr 2013, die zeigt, dass Glück für einzelne Pokerhände zwar relevant ist, langfristig aber die strategischen Entscheidungen den Erfolg beim Poker bestimmen.
Diese Studien belegen, dass Poker nicht nur ein Glücksspiel ist, sondern stark vom Können der Spieler in Bezug auf Strategie abhängen.
Poker: Glück oder Können? Das sagen Profis
Viele der weltbesten Pokerspieler betonen, dass Poker vom Können abhängt und daher kein Glücksspiel, sondern ein Geschicklichkeitsspiel sei.
Daniel Negreanu, einer der bekanntesten Poker Profis, argumentiert, dass Strategie, Geduld und psychologisches Geschick entscheidend sind. Phil Ivey, ein mehrfacher World Series of Poker (WSOP) Gewinner, hebt hervor, dass langfristiger Erfolg beim Poker nur durch intensive Analyse und Training möglich ist. Doyle Brunson, Poker-Legende und Autor von Super System, schreibt 2002, dass Poker weit mehr als nur Glück ist und langfristige Gewinner gezielt Strategien einsetzen.
Rechtliche Aspekte: Ist Poker ein Glücksspiel?
In vielen Ländern wird Poker rechtlich als Glücksspiel eingestuft, weil es ein Zufallselement enthält. In Österreich und Deutschland fällt Poker in der Regel unter das Glücksspielgesetz. Hier findest du einige Infos zur Frage, ob Pokergewinne steuerpflichtig sind.
In Ländern wie Schweden und den Niederlanden haben Gerichte entschieden, dass Poker zumindest teilweise ein Geschicklichkeitsspiel ist, was steuerliche und regulatorische Konsequenzen hat. In den USA variiert die Gesetzgebung von Bundesstaat zu Bundesstaat.