Doyle Brunson – Pokerikone
Doyle "Texas Dolly" Brunson war eine der prägendsten Figuren in der Welt des Pokers. Mit einer Karriere, die sich über mehr als 6 Jahrzehnte erstreckte, hinterließ er einen unauslöschlichen Eindruck in der Poker-Community. Seine Errungenschaften, sein strategisches Denken und seine Beiträge zur Popularisierung des Spiels machen ihn zu einer Ikone für Pokerfans weltweit.
Poker: Anfänge und Karriere
Doyle Brunson (*1933) zeigte schon früh sportliches Talent. Er erhielt sowohl für Basketball als auch für Leichtathletik Stipendien und träumte von einer Karriere in der NBA. Ein schwerer Arbeitsunfall, bei dem er sich das Bein brach, beendete jedoch diese Ambitionen.
Während seiner Genesung entdeckte er das Pokerspiel und begann, sich intensiv damit zu beschäftigen. In den 1950er und 1960er Jahren reiste er mit den "Texas Rounders" durch den Süden der USA, um an illegalen High-Stakes-Pokerspielen teilzunehmen. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für seine spätere professionelle Pokerkarriere.
Brunson war ein Pionier des professionellen Pokers und trug maßgeblich dazu bei, das Spiel aus den Hinterzimmern in die Mainstream-Kultur zu bringen. Er war bekannt für seinen aggressiven Spielstil, oft als "Power Poker" bezeichnet, der viele seiner Gegner einschüchterte und ihm zahlreiche Titel einbrachte.
Seine Fähigkeit, Risiken einzugehen und gleichzeitig seine Gegner präzise zu lesen, machte ihn zu einem gefürchteten Gegner an jedem Pokertisch.
Doyle Brunson's Erfolge
Doyle Brunsons beeindruckende Bilanz bei der WSOP umfasst 10 Bracelets, darunter 2 aufeinanderfolgende Siege im Main Event in den Jahren 1976 und 1977. Mit diesen Siegen schrieb er Geschichte und festigte seinen Status als einer der größten Pokerspieler aller Zeiten.
Seine weiteren Bracelets gewann er in verschiedenen Disziplinen, was seine Vielseitigkeit und sein tiefes Verständnis des Spiels unterstreicht. Bis 2018 erreichte er 37-mal die Geldränge bei der WSOP und erspielte Preisgelder von über 3 Millionen US-Dollar.
Literatur & Pokerstrategie
1978 veröffentlichte Doyle Brunson das Buch "Super/System", das als eines der einflussreichsten Werke über Pokerstrategien gilt. In diesem Buch teilte er sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrungen, was vielen Spielern half, ihr eigenes Spiel zu verbessern.
2004 folgte die aktualisierte Version "Super/System 2", die zusätzliche Strategien und Beiträge anderer Pokergrößen enthielt. Diese Werke gelten bis heute als Pflichtlektüre für ernsthafte Pokerspieler und haben das Verständnis und die Herangehensweise an das Spiel nachhaltig beeinflusst.
Texas Dolly & Vermächtnis
Der Spitzname "Texas Dolly" entstand durch einen Versprecher des Sportkommentators Jimmy Snyder, der "Texas Doyle" ankündigen wollte, aber "Dolly" sagte. Der Name blieb haften und wurde zu einem Synonym für Brunson.
Zudem ist die Starthand 10-2 im Texas Hold'em nach ihm benannt, da er mit dieser Kombination 2-mal das WSOP Main Event gewann. Brunsons Einfluss auf das Spiel ist unermesslich, und sein Vermächtnis lebt in den Strategien und Techniken weiter, die er der Pokerwelt hinterlassen hat.
Späte Jahre und Tod
Auch in seinen späteren Jahren blieb Doyle Brunson dem Pokerspiel treu und nahm regelmäßig an hochkarätigen Spielen in Las Vegas teil. Im Juni 2018 kündigte er seinen Rückzug vom Turnierpoker an, spielte jedoch weiterhin in Cash Games.
Am 14. Mai 2023 verstarb Doyle Brunson in Las Vegas im Alter von 89 Jahren. Sein Tod markierte das Ende einer Ära, aber sein Einfluss auf das Pokerspiel wird für immer bestehen bleiben.